
Korrelationsstudie: Einfach erklärt mit Beispielen
Eine Korrelationsstudie ist ein essenzielles Instrument in der Statistik, das häufig in verschiedenen Forschungsbereichen verwendet wird, um Beziehungen zwischen Variablen zu identifizieren und zu verstehen. Dabei untersucht man, ob und wie zwei oder mehrere Variablen miteinander in Verbindung stehen – ohne dabei eine der Variablen zu manipulieren oder zu kontrollieren. In diesem Blogbeitrag erklären wir, was eine Korrelationsstudie ist, welche Arten von Korrelationen es gibt und wie diese Studien in der Forschung verwendet werden.
Was ist eine Korrelationsstudie?
Eine Korrelationsstudie ist eine Forschungsmethode, die untersucht, wie zwei oder mehr Variablen miteinander zusammenhängen. Dabei wird nicht nach der Ursache für diesen Zusammenhang gesucht – das bedeutet, eine Korrelationsstudie zeigt nur, dass es eine Beziehung zwischen den Variablen gibt, aber nicht, ob eine die andere verursacht. Die Stärke und Richtung dieser Beziehung wird durch einen sogenannten Korrelationskoeffizienten gemessen, der Werte zwischen -1 und +1 annehmen kann:
- +1 zeigt eine perfekte positive Korrelation (beide Variablen steigen oder sinken gemeinsam).
- -1 zeigt eine perfekte negative Korrelation (wenn eine Variable steigt, sinkt die andere).
- 0 bedeutet, dass keine Korrelation besteht.

Arten von Korrelationen
- Positive Korrelation: Bei einer positiven Korrelation bewegen sich die Variablen in die gleiche Richtung. Ein Beispiel dafür ist der Zusammenhang zwischen Körpergröße und Gewicht – größere Menschen tendieren oft zu höherem Gewicht.
- Negative Korrelation: Eine negative Korrelation bedeutet, dass die Variablen in entgegengesetzte Richtungen tendieren. Ein Beispiel dafür könnte der Zusammenhang zwischen Kaffeekonsum und Müdigkeit sein – je mehr Kaffee jemand konsumiert, desto weniger müde ist er oder sie.
- Nullkorrelation: In einer Nullkorrelation gibt es keinen erkennbaren Zusammenhang zwischen den Variablen. Ein Beispiel hierfür wäre der Zusammenhang zwischen der Körpergröße und der Anzahl an Tassen Kaffee, die jemand trinkt – es besteht keine erkennbare Beziehung zwischen diesen beiden Variablen.
Korrelationsanalyse: Wie funktioniert sie?
Um eine Korrelationsstudie durchzuführen, müssen zuerst Daten über die zu untersuchenden Variablen gesammelt werden. Diese können durch Umfragen, Beobachtungen oder die Nutzung von Sekundärdaten aus bestehenden Studien erfasst werden. Sobald die Daten gesammelt sind, erfolgt die Analyse. Die Korrelationsanalyse quantifiziert die Stärke und Richtung des Zusammenhangs zwischen den Variablen. In der Regel wird dabei der Pearson-Korrelationskoeffizient verwendet, um lineare Beziehungen zu messen.
Beispiel einer Korrelationsanalyse: Stellen wir uns vor, ein Forscher möchte untersuchen, ob ein Zusammenhang zwischen der Anzahl an Lernstunden und den Prüfungsergebnissen besteht. Dazu wird eine Umfrage durchgeführt, bei der Studierende ihre Lernstunden und ihre Prüfungsnoten angeben. Nach der Datenerhebung wird der Pearson-Korrelationskoeffizient berechnet. Ein positiver Wert (z. B. +0.85) würde darauf hinweisen, dass eine größere Anzahl an Lernstunden mit besseren Prüfungsergebnissen korreliert. Ein negativer Wert könnte bedeuten, dass längeres Lernen zu schlechteren Ergebnissen führt, was jedoch oft durch andere Faktoren, wie zum Beispiel Stress oder Überlastung, erklärt werden kann.
Unterschiede zwischen Korrelations- und experimentellen Studien
Korrelationsstudien und experimentelle Studien haben unterschiedliche Zwecke:
- Eine Korrelationsstudie wird verwendet, um zu verstehen, ob und wie zwei Variablen miteinander in Beziehung stehen, ohne dass eine Variable beeinflusst wird.
- Eine experimentelle Studie hingegen untersucht die Ursache-Wirkung-Beziehung, indem eine Variable aktiv manipuliert wird, um ihre Wirkung auf eine andere zu beobachten.
Korrelationsstudien haben eine hohe externe Validität, da sie oft in natürlichen Umgebungen durchgeführt werden, während experimentelle Studien eine hohe interne Validität bieten, da sie die Kontrolle über Störvariablen ermöglichen.
Daten sammeln und analysieren
Um die Daten für eine Korrelationsstudie zu sammeln, gibt es mehrere Methoden:
- Umfragen – Befragungen von Personen zu den interessierenden Variablen.
- Beobachtungen – Systematische Beobachtung und Aufzeichnung von Variablen in der natürlichen Umgebung.
- Sekundärdaten – Nutzung bereits vorhandener Daten, wie z. B. von Regierungsbehörden oder anderen Forschungseinrichtungen.
- Sobald die Daten gesammelt sind, wird eine Korrelationsanalyse durchgeführt, um zu bestimmen, ob ein statistisch signifikanter Zusammenhang zwischen den Variablen besteht.
Korrelation und Kausalität
Ein häufiges Missverständnis in der Statistik ist, dass eine Korrelation automatisch eine Kausalität impliziert. Das bedeutet, nur weil zwei Variablen korrelieren, heißt das nicht, dass eine die Ursache der anderen ist.
Beispiel: Eine Korrelationsstudie zeigt, dass in den Sommermonaten der Verkauf von Eismaschinen und die Zahl der Ertrinkungsunfälle steigen. Das bedeutet jedoch nicht, dass der Kauf von Eismaschinen die Ertrinkungsunfälle verursacht. Beide Variablen korrelieren mit der Temperatur – je heißer es ist, desto mehr Menschen kaufen Eismaschinen und gehen schwimmen.
Häufig gestellte Fragen
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Was ist eine Korrelationsstudie? Eine Korrelationsstudie untersucht, ob und wie zwei oder mehr Variablen miteinander in Verbindung stehen, ohne dass eine der Variablen manipuliert wird.
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Wie wird die Korrelation in diesen Studien gemessen? Der Korrelationskoeffizient wird verwendet, um die Stärke und Richtung des Zusammenhangs zu quantifizieren. Ein Wert nahe +1 bedeutet eine starke positive Korrelation, -1 eine starke negative Korrelation, und 0 bedeutet keine Korrelation.
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Können Korrelationsstudien einen Kausalzusammenhang nachweisen? Nein, Korrelationsstudien können keine Kausalität nachweisen. Sie zeigen lediglich, dass es einen Zusammenhang zwischen den Variablen gibt.
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Was sind einige häufige Verwendungszwecke von Korrelationsstudien? Korrelationsstudien werden oft in der Psychologie, Soziologie, Wirtschaft und Medizin verwendet, um Beziehungen zwischen verschiedenen Variablen zu erforschen.
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Welche Einschränkungen gibt es bei Korrelationsstudien? Die größte Einschränkung ist, dass Korrelationsstudien keine Kausalität nachweisen können. Weitere Einschränkungen beinhalten die Möglichkeit von Störvariablen, die den Zusammenhang verfälschen können.