Gesetze zitieren für deine wissenschaftlichen Arbeiten

Das Zitieren von Gesetzen ist eine wichtige Kompetenz in vielen akademischen Arbeiten, insbesondere in den Rechts- und Sozialwissenschaften. Wer Gesetze in seiner wissenschaftlichen Arbeit korrekt zitiert, stellt sicher, dass die Quellen ordnungsgemäß dokumentiert sind und die rechtlichen Grundlagen nachvollziehbar bleiben. In diesem Blogbeitrag erfährst du, wie du Gesetze in verschiedenen Zitierstilen korrekt angibst, welche Besonderheiten zu beachten sind und wie du gängige Fehler vermeidest.

1. Wie zitiert man Gesetze?

Das Zitieren von Gesetzen folgt festen Regeln, die je nach Zitierweise leicht variieren können. Es gibt jedoch einige grundsätzliche Prinzipien, die in jeder wissenschaftlichen Arbeit berücksichtigt werden sollten. Beim Zitieren von Gesetzen muss immer auf folgende Bestandteile geachtet werden:

• Paragraph: Das Zeichen (§) zeigt den rechtlichen Abschnitt an.
• Absatz: Der Absatz wird mit "Abs." abgekürzt.
• Satz: Der Satz ist oft entscheidend für die genaue Bedeutung des Gesetzes.
• Buchstabe: Dieser wird besonders bei neuen Erlassänderungen verwendet.
• Kurztitel des Gesetzes: Der Name des Gesetzes wird entweder ausgeschrieben oder mit einer Abkürzung verwendet.

Ein Beispiel für ein Gesetz im Fließtext lautet:

Laut § 123 Absatz 1 StGB ist Hausfriedensbruch strafbar.

2. Zitierweisen für Gesetze

Je nach Zitierstil gibt es unterschiedliche Vorgaben, wie Gesetze im Text angegeben werden. Die beiden gängigsten Zitierweisen in Deutschland sind die Harvard-Zitierweise und die deutsche Zitierweise.

• Harvard-Zitierweise: In dieser Zitierweise erfolgt der Quellenverweis direkt im Text. Beispiel:

  Laut dem Strafgesetzbuch (StGB) wird Hausfriedensbruch im § 123 Absatz 1 StGB bestraft.

• Deutsche Zitierweise: Hier erfolgt der Quellenverweis in einer Fußnote. Beispiel:

  Laut § 123 Absatz 1 StGB wird Hausfriedensbruch bestraft.¹

  ¹ vgl. § 123 Absatz 1 StGB

In beiden Fällen wird das Gesetz nicht ins Literaturverzeichnis aufgenommen. Stattdessen kann ein Rechtsquellenverzeichnis erstellt werden, das alle verwendeten Gesetze detailliert auflistet.

3. Kürzere Schreibweisen beim Zitieren von Gesetzen

In wissenschaftlichen Arbeiten ist es oft sinnvoll, die Quellenangaben zu verkürzen, um den Textfluss nicht unnötig zu unterbrechen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie Gesetze verkürzt zitiert werden können:

• Lange Schreibweise: § 11 Absatz 1 Satz 2a StGB
• Schreibweise mit Abkürzungen: § 11 Abs. 1 S. 2a StGB
• Verkürzte Schreibweise: § 11 | 2a StGB

Es ist wichtig, einheitlich zu bleiben und immer die gleiche Schreibweise zu verwenden, um Verwirrung zu vermeiden.

4. Gesetze richtig angeben – Besonderheiten

Es gibt einige Besonderheiten, die beim Zitieren von Gesetzen berücksichtigt werden sollten:

• Erstnennung eines Gesetzes: Bei der erstmaligen Nennung eines Gesetzes sollte der vollständige Titel angegeben werden. Wird das Gesetz später erneut zitiert, reicht eine Kurzform.
• Zitieren von Gesetzesänderungen: Wenn du eine Änderung eines Gesetzes zitierst, die durch einen neuen Erlass oder Absatz eingeführt wurde, solltest du diese Änderungen mit Buchstaben kennzeichnen, z. B. "§ 11 Absatz 1 Satz 2a StGB".
• Ältere Gesetzesfassungen: Wenn du eine ältere Fassung eines Gesetzes zitieren musst, gib das Veröffentlichungsdatum an. Beispiel: "§ 123 Absatz 1 StGB i. d. F. v. Januar 2005".

Häufig gestellte Fragen zum Zitieren von Gesetzen