Ghostwriting, das Erstellen von schriftlichen Inhalten für eine andere Person, die als Autor genannt wird, ist ein weit verbreitetes Phänomen in der akademischen Welt. Obwohl es dabei helfen kann, Publikationsziele zu erreichen, wirft es auch ethische Fragen und Bedenken hinsichtlich der wissenschaftlichen Integrität auf. In diesem Blogbeitrag beleuchten wir die Verbreitung des Ghostwritings in verschiedenen akademischen Disziplinen – darunter Geisteswissenschaften, Sozialwissenschaften und Naturwissenschaften – und diskutieren dessen weitreichende Auswirkungen.
Ghostwriting in den Geisteswissenschaften
Ghostwriting in den Geisteswissenschaften wird häufig mit der Erstellung von Biografien, historischen Texten oder literarischen Werken in Verbindung gebracht. Obwohl es die Inhaltserstellung erleichtern kann, geht dies oft auf Kosten der Authentizität. Beispielsweise riskieren ghostgeschriebene Biografien, voreingenommene oder unvollständige Darstellungen zu liefern, was möglicherweise zu Fehlinformationen führt. Diese Praxis hat Diskussionen über die Integrität von Werken ausgelöst, die als original präsentiert werden, und untergräbt den Wert des gesamten Fachgebiets (https://hackmd.io/@ghostwriting/Das-ethische-Dilemma-des-akademischen-Ghostwritings).
Zentrale Herausforderungen
Fehlende Transparenz in der Autorenschaft.
Potenzielle Fehlinterpretation historischer oder kultureller Kontexte.
Ghostwriting in den Sozialwissenschaften
In den Sozialwissenschaften tritt Ghostwriting häufig in Auftragsforschungsberichten, politischen Handlungsempfehlungen und wissenschaftlichen Artikeln auf. Die "Publish or Perish"-Kultur in der akademischen Welt übt oft Druck auf Forschende aus, Ghostwriter zu engagieren, um Deadlines einzuhalten oder Veröffentlichungen in renommierten Fachzeitschriften zu sichern (https://www.turnitin.com/blog/ghostwriting-in-academic-journals-how-can-we-mitigate-its-impact-on-research-integrity). Dies kann die Objektivität und Verlässlichkeit von Forschungsergebnissen beeinträchtigen und Risiken für evidenzbasierte Entscheidungsprozesse darstellen.
Zentrale Herausforderungen
Forschungsergebnisse können beeinflusst oder verzerrt sein.
Begrenzte Verantwortlichkeit in kollaborativen Projekten.
Ghostwriting in den Naturwissenschaften
Ghostwriting in den Naturwissenschaften hat besonders schwerwiegende Konsequenzen. So wurden beispielsweise Pharmaunternehmen beschuldigt, Ghostwriter einzusetzen, um Studien zu verfassen, die ihre Produkte positiv darstellen. Diese irreführende Praxis kann die öffentliche Wahrnehmung verzerren, medizinische Entscheidungen beeinflussen und das Vertrauen in wissenschaftliche Institutionen beschädigen (https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/30191730/).
Zentrale Herausforderungen
Ethische Verstöße bei der Veröffentlichung von Forschungsergebnissen.
Verlust des Vertrauens in wissenschaftliche Erkenntnisse.